Wenn Postboten Bank spielen (Teil 1)

Meine Mutter ist ja nun schon vor einer Weile verstorben.
Ich habe mich in der ersetn Zeit damit abgelenkt, um nicht trauern zu müssen, was ich auch nicht wollte, alles zu erledigen, was man so machen muss, wenn jemand stirbt. Es ist erstaunlich, was alles auf einen Einstürzt. Das Gute dabei ist allerdings, dass ich viel gelenrt habe und beim Ableben meines Vaters mich das alles nicht mehr so überfordern wird. Hoffe ich jedenfalls.

Als Letztes hatte ich mir das Löschen ihres Kontos bei der Postbank vorgenommen.
Ich war doch sehr naiv.
Als der zu Betreuende gestorben war, war das relativ einfach gewesen. Obwohl sich hinterher herausstellte, dass es durchaus viel Ärger mit der Commerzbank gab und der Erbe es schwer hatte an selbiges zu kommen. Die Commerzbank wollte das Geld einfach nicht hergeben.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich ging also mit allem, was ich dachte, was man dafür benötigt um ein Konto aufgrund von Ableben löschen zu lassen, in eine Postbank-Filiale.

Ja, so einfach geht das nun auch nicht. Einfach so kommen und direkt das Konto löschen? Unmöglich. Außedem hatte ich das Erbe ausgeschlagen.

„So etwas gibt es wirklich?“

Die Angestellte war äußerst ungläubig und zudem total überfordert. Das geth doch nicht. Das Konto kann man doch nur löschen, wenn man einen Erbschein hat.
Den habe ich aber nur mal nicht.

Na dann, muss ich eben noch einmal wiederkommen und das alles schriftlich einreichen.

Das habe ich dann natürlich auch gemacht.
Da es nun schriftlich war und dementsprechend eingesandt werden sollte, bin ich in einer Filiale gewesen, die gerade die Nächste war.

„Nein, das kann ich nicht annehmen, dafür ist die Filiale zu klein, wir haben hier keinen Berater.“

Ah, ja, und was ist mit dem Menschen, der dort in einem Kabuff sitzt, auf dem „Berater“ steht?

Egal, ich wurde mein Schreiben nicht los.

Wieder in die erste Postbank-Filiale. Dort konnte ich dann doch tatsächlich mit einem Berater sprechen, der immerhin alles aufnahm, sich die Sterbeurkunde und alles andere ansah und kopierte.
Dennoch meinte er, ich müsste mit meinem Vater in einer Filiale erscheinen, weil nur er Bankvollmacht hatte und daher kann nur er das Konto löschen lassen.

Da frage ich mich doch aber auch: Was passiert, wenn keiner eine Bankvollmacht hat?
Bleibt das Konto dann für immer bestehen?

4 Kommentare zu “Wenn Postboten Bank spielen (Teil 1)

  1. Ich kenne eigentlich nur negative Geschichten rund um die Postbank, und ich verstehe nicht, was einen dazu treibt, dort ein Konto zu eröffnen, aber gut,… in deinem Fall haben das ja vor Jahrzehnten mal deine Eltern entschieden. So unfreundlich, wenig entgegenkommend und absolut nicht serviceorientiert präsentiert in diesem Extrem keine andere mir bekannte Bank. Ich hoffe, du bekommst mit Hilfe deines Vaters die Kontoauflösung dann doch noch gebacken. Was für ein elendiger Saftladen!

    • Ja, da sprichst du wahre Worte. Die waren schon immer total unfreundlich. Und glaub mal nicht, dass mir irgendwer je persönlich sein Beileid ausgesprochen hätte. Niemals freiwillig Postbank.
      Dir noch einen schönen Abend 😘

  2. Das scheint leider bei einigen Bank so seine Schwierigkeiten mitzuziehen, für die Hinterbliebenen. War bei meinem Opa und seiner Bank damals für meinen Vater nicht anders… aber auch zu Lebzeiten ist die Bürokratie bei Banken mir ein Rätsel. Ich wollte mal ein Giro- und ein Sparkonto auflösen. Ich ging zur Bank und konnte mit Ausweis und Bankkärtchen das Girokonto auflösen. Für das Sparkonto hatte ich die Karte vergessen und konnte es nicht mal mit Ausweis und allem auflösen, das ginge ohne das Kärtchen nicht. Muss man nicht verstehen. 12 Jahre später vegetiert das leere Konto bei ihnen immer noch vor sich hin – wenn’s die Bank glücklich macht, sollen sie eben bis in alle Ewigkeit behalten.

    • Ja, das versteht kein Mensch. Ich habe auch noch so ein Sparkonto, da liegen noch ein paar Cent. Das Auflösen hätte eine höhere Gebühr gekostet, da hab ich es eben behalten. Ganz schön bescheuert.

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