Der Umgang mit Fehlern

Ich habe heute einen sehr interessanten Beitrag einer professionellen
Lektorin gelesen. Im Kern ging es darum, warum sie es ablehnt für
„Indie-Autoren“ (ein furchtbares Wort) zu arbeiten. Die würden ein
Manuskript mit überdurchschnittlich vielen Fehlern abgeben und
sich dann beschweren, wenn die Lektorin nicht alle Fehler findet
und nicht bezahlten wollen.

Da ich ja nun selbst zu dieser Gattung der „Indie-Autoren“ gehöre
(an dieses Wort kann ich mich einfach nicht gewöhnen), weiß ich
sehr genau wovon dieses Frau spricht.

Ich selbst stehe mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß und bin
unendlich dankbar, dass es mittlerweile Rechtschreibprogramme
gibt, aber trotzdem passieren einem noch immer Fehler. Gerade
wenn es darum geht Buchstaben zu vertauschen, denn das merkt
auch ein Rechtschreibprogramm nicht, wenn ich aus “sie“ “sei“
mache, oder aber ich „und“ schreiben möchte, aber nur die
Buchstaben „u“ und „d“ eingebe und sofort ein „du“ daraus gebildet
wird. Manchmal merke ich das beim Schreiben nicht mal.

Ich lese mein Werk selbst noch einige Male, bevor ich es heraus
gebe und nun habe ich ja das große Glück eine Lektorin gefunden
zu haben, auch wenn sie es nicht professionell macht, so sieht sie
doch sehr viele Fehler. Darüber schrieb ich ja bereits.

Als ich nun diesen Beitrag las, fiel mir eine Begebenheit mit einer
„blog-Bekanntschaft“ ein, die ebenfalls meint schreiben zu müssen.
Generell finde ich das ja erst einmal gut.

Nachdem ich versucht hatte ihr Werk zu lesen, wurde mir wieder
einmal klar, warum wir „Indie-Autoren“ es so verdammt schwer haben.
Dadurch dass wirklich JEDER sein „Buch“ veröffentlichen kann, ist
auch leider eine Vielzahl an Werken dabei, die besser in der Schublade
geblieben wären.

Es ist wirklich schade, dass sich viele mit ihren Werk überhaupt keine
Mühe geben und man das auch leider sieht. Wenn in einem eBook
quasi keine Satzzeichen vorhanden sind und es dann auch noch für
über acht Euro angeboten wird, dann ist das schon eigenwillig.

Interessant war dabei die Reaktion der „Autorin“, als ich sie auf ihre
Fehler aufmerksam machte und ihr empfahl es nochmals zu überarbeiten,
dann würde es sich bestimmt besser verkaufen.
Sie fing augenblicklich an mich wüst zu beschimpfen, ich hätte überhaupt
gar keine Ahnung, wer ich glauben würde, wer ich sei, dass ich mir das
Recht herausnehme sie zu korrigieren. Ihre wirklich guten Freunde hätte
ihr „Buch“ gelesen und keine Fehler gefunden. Wenn ich eben zu blöde
wäre, sei das nicht ihr Problem.

Was soll man dazu noch sagen?
Ich würde mal meinen, dass sie keine wirklich guten Freunde hat,
denn die hätten sie darauf aufmerksam gemacht. Meine Freunde
tun das jedenfalls und ich bin ihnen Dankbar dafür.

Nachtrag: Unglaublich, da stelle ich diesen Eintrag ein und stelle fest,
dass sich schon wieder ein Fehler eingeschlichen hatte 😉

Schreiben ist: Arbeit, Arbeit, Arbeit

Das stelle ich immer wieder fest, wenn ich mich daran mache und ein neues
Projekt in Angriff nehme. Bis ich zu dem Punkt komme, der mir richtig viel
Spaß macht, habe ich eine Menge Arbeit vor mir, aber selbst die ist noch
relativ angenehm, sieht man einmal von der Recherche ab. Denn die macht
mir eigentlich nie wirklich Freude. Das ist ein lästiger Teil, der eben dazugehört
und ohne den es nicht geht.

Sich hingegen Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Charakteren
auszudenken und zu erschaffen, kann durchaus unterhaltend sein.
Mir bereitet es besonders viel Freude schräge Typen zu erschaffen.

Das Schreiben an sich nimmt leider nur den kleinsten Teil der Arbeit,
die man in die Entwicklung eines Romans steckt, in Anspruch.
Damit bin ich meist am schnellsten fertig, da ich meinen Plot
zügig aufs „Papier“ bringen möchte.

Für mich beginnt nun die Phase, die mir am wenigstens Spaß macht:
das Lesen und Überarbeiten. Das Feintuning sozusagen.

Immer und immer wieder muss mich meine Geschichte lesen und
finde überraschender Weise immer wieder neue Fehler. Obwohl ich
inzwischen das große Glück habe, dass mein Werk bereits einmal
Korrektur gelesen wurde und ich die Fehler verbessert habe.

Dennoch gibt es noch unglaublich viel zu tun, bis mein Neuer
dann endlich veröffentlicht werden kann.