Das ist gemein

„Pro Jahr ein Kilo“, war eine These, die ich nicht glauben wollte.
Wo sollte das denn hinführen?
Wie viel würde ich dann wiegen, wenn ich mal wirklich alt wäre?

Bis vor zwei Jahren hätte ich das alles ohnehin ins Land der Fabeln verwiesen. Da ich regelmäßig Sport getrieben hatte, konnte ich mein Gewicht sehr gut im Zaum halten. Zudem noch beinah alles essen, was ich wollte.

Doch nach einem Jahr ohne Sport, zeigte sich die Waage wenig gnädig.
Ich wäre ja NIE auf die Idee gekommen mich zu wiegen. Aber der Arzt sah das irgendwie anders und wollte es genau wissen.

Als ich die Zahl hörte, wollte ich es gar nicht mehr wissen. Unmöglich, das war bestimmt ein Irrtum. Außerdem habe ich ganz sicher schwere Knochen, oder Haare, oder was weiß ich.

SO schwer konnte ich nicht sein. Nein!

Aber ich kam nicht umhin zu bemerken, dass es diese fiesen kleinen Zwerge tatsächlich gibt, die in der Nacht die Klamotten enger nähen. Und dann auch noch alle auf einmal. Die waren wirklich fleißig.

Blöd ist auch, dass ich nicht weiß, ob es lediglich daran gelegen haben konnte, dass ich keinen Sport mehr treiben konnte, ober ob jetzt doch auch das Ende der Wechseljahre zugeschlagen hatte.

Irgendwann trifft es halt jeden einmal.

Was jetzt aber wirklich gemein ist, dass mein Mann mal eben so, quasi im vorbeigehen, 10 Kilo abgenommen hat.

Er musste noch viel dringender als ich abnehmen. Das wusste er schon seit Jahren. Er fühlte ich schon unwohl, aber die Faulheit überwog. Außerdem ist er ein ausgeprägter Genussmensch.

Sobald ich ihn darauf ansprach, dass wir doch zusammen an unserem Gewicht arbeiten könnten, stellte er auf stur. Kein Durchkommen war möglich.

Und jetzt?!

Hat er doch einfach mal so, ganz ohne Diät, ganze 10 Kilo abgenommen!

Fiese und hinterhältig ist das.

Aber ich freue mich dennoch für ihn.