Unglaublicher Vergleich

Aufgrund von etwas Leerlauf und dem Drang wichtige Arbeit zu prokrastinieren, habe ich mich mal wieder meinem Büro gewidmet und es aufgeräumt.

Dann habe ich immerhin das Gefühl, als würde ich die Zeit mit etwas Sinnvollem füllen und mein schlechtes Gewissen hält sich in Grenzen, denn wenigstens sieht mein Büro wieder ordentlich aus.

Ich habe tapfer einen gesamten Schrank ausgeräumt. Jetzt habe ich wieder ganz viel Platz. Erschreckend, was man alles aufhebt, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Unmengen von Papier musste dran glauben.

Nun habe ich mich zwar vor der Arbeit gedrückt, aber jetzt ein toll aufgeräumtes Büro.

In den tiefen eines Regals fand ich eine kleine Fototasche, von der ich überhaupt keine Ahnung hatte, dass sich diese in meinen Besitz befindet. Als ich sie mir ansah, merkte ich, dass etwas in ihr war. Was konnte das sein?

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Ich war vor Wehmut gerührt: hielt ich doch meine alte, analoge Spiegelreflex-Kamera in der Hand. Sie hatte mich sicher durch mein Studium gebracht. So viele schöne Dinge durfte die Linse auf Film ablichten. Allerdings auch viel Gruseliges, denn nicht alles, was ich fotografierte wäre es Wert gewesen. Aber das gehört zum Lernen dazu. Man muss leider wohl auch Quantität erzeugen, um Qualität zu erhalten.

Heute, in der Digital-Fotografie, ist es ja eigentlich sogar noch viel schlimmer. Früher hatte man 36 Bilder zur Verfügung. Da Filme recht kostspielig waren, überlegte man sich natürlich genau, wann man auf den Auslöser drückte. Ich habe mir von dem Geld, was mein Vater mir einmal im Monat bar in die Hand drückte – und von dem ich eigentlich leben sollte – lieber Filme gekauft.

Wahnsinn, wie winzig die Kamera ist. Und leicht. Dabei glaubte ich damals, eine anständige Kamera zu besitzen.

Aber im Vergleich zu der heutigen, ist sie geradezu ein Leichtgewicht. Dabei habe ich das kleine Modell, da ich viel Events fotografiere und da reichen mir drei Kilo, allerdings inklusive Blitz.

Die alte Kamera wiegt gerade mal 940 Gramm. Niedlich. Früher brauchte ich jedenfalls nicht meine Oberarme zu trainieren, damit ich einen Auftrag ohne Schmerzen und späteren Muskelkater ausführen konnte.

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