Arbeitslose Schweinehunde

Wo sind sie nur geblieben?
Sie haben es sich den ganzen Winter über unter meinem Schreibtisch zu meinen Füßen gemütlich gemacht und nun sind sie einfach so, ohne sich zu verabschieden verschwunden.

Wahrscheinlich haben sie sich einen neuen Wirt gesucht. Denn bei mir ist ja derzeit nix zu holen. An Joggen ist noch lange nicht zu denken. Ich bin froh, dass ich inzwischen geradezu in Rekordzeit die Straße überqueren kann, ohne von einem Auto erwischt zu werden.

Noch ist alles anstrengend.

Aber ich spüre eine Minimal Besserung. Jeden Tag ein kleines Stück.
Bis ich dann endlich soweit bin und es wagen kann in meine Laufschuhe zu steigen, wird der Frühling weit fortgeschritten sein.

Wenn ich zwischendurch an der Alster ganz langsam spazieren gehe, ist mir bereits aufgefallen, dass die Gelegenheits-Jogger wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen.
Das hört sich negativer an, als es gemeint ist.
Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand sich aufrafft und Sport treibt. Damit hat jeder Respekt verdient.

Aber wenn ich mir vorstellen, dass ich den gesamten Winter über gelaufen bin, bei jedem Wetter, egal ob Regen, Eis oder Schnee, dann nerven mich diese Schönwetter-Läufer auch wieder. Die Wege sind überfüllt und es gibt kaum ein Durchkommen.

Jetzt in der Phase der Vorbereitung des Marathons ist es besonders schlimm. Die Läufer, die dafür trainieren scheinen mir besonders aggressiv zu sein. Nur weil sie daran teilnehmen, glauben sie jedes Recht auf ihrer Seite zu haben und ihnen allein gehört der Weg.

Das wird zum Glück schlagartig besser, sobald der Marathon vorbei ist.

Ich werde wahrscheinlich noch lange danach immer noch nicht joggen können.
So gesehen vermisse ich meine Schweinehunde.