Papier ist geduldig

Ich bin leicht zu begeistern. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon einige Jahrzehnte gelebt habe. Schon viel gesehen habe.

Noch vor zehn Jahren wäre es unmöglich gewesen sich als Autor einem breitem Publikum zu stellen. Und das ganz ohne einen Verlag.

Bei allem, was das elektronische Zeitalter auch für Tücken für uns bereit hält. Ist es doch eine große Errungenschaft ohne die ich nicht mehr sein möchte.

So ist es mir möglich nicht nur meine Romane als eBook zu verkaufen, ich kann sogar die dazugehörige Taschenbuchausgabe vermarkten.

Und hier ist sie nun endlich:
(Klick in das obere Bild)

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Ich finde es immer wieder super, wenn ich ich dann endlich das Taschenbuch in den Händen halten kann. Einzig die Innengestaltung ist der Preisoptimierung zum Opfer gefallen. Papier ist nicht nur geduldig, es ist auch teuer. Daher habe ich den Platz versucht optimal auszunutzen, um die Druckkosten im Zaum zu halten.

Hier habe ich übrigens eine schöne Stelle aus dem Buch für euch herausgesucht (Passt irgendwie zum Sommer):

Für Sophia war es keinesfalls das eintönige Liegen in der Sonne, das ihre Begeisterung weckte. Auch der Weg zum Strand, wenngleich sie ihn jeden Tag genoss, war nicht der eigentlich Grund. Jeden Nachmittag beinahe zur gleichen Zeit gab es eine Begegnung, die Sophia seit dem ersten Mal in ihren Bann gezogen hatte.

Anfänglich hatte sie ihn ausschließlich aus den Augenwinkeln beobachtet, später traute sie sich zwar nicht, genau hinzusehen, konnte ihren Blick jedoch nicht abwenden und war wie paralysiert. Ein großer und äußerst gut gebauter Mann betrat den Strand. Stand eine Weile regungslos am Ufer und sah hinaus, ebenso wie es Sophia täglich machte. Dann drehte er sich um, sodass Sophia in sein Gesicht sehen konnte. Jedes Mal versuchte sie, so zu tun, als würde sie in die Weite auf das Meer schauen. Ihre Sonnenbrille verbarg ihre Augen. Sie hoffte, er würde nicht merken, wie sie ihn anstarrte.

Er kam ihr bekannt vor, was lächerlich war. Woher sollte sie ihn kennen?

Nachdem er eine Weile aufs Meer hinausgeschaut hatte, folgte das täglich wiederkehrende Ritual: Er zog seine Schuhe aus und befreite seinen muskulösen Oberkörper von einem T-Shirt. Sophia sah ihm dabei zu und es kam ihr vor, als würde er sich wie in Zeitlupe bewegen. Langsam zog er das Shirt über seinen Körper und gab damit den Blick auf seine Bauchmuskel frei. Eine leichte Behaarung lag auf seiner Haut, doch aber nur so wenig, dass sie seinen dunklen Teint erkennen konnte. Sein Gesicht war markant. Er gab das Bild eines Mannes ab, der genau an diesen Ort gehörte. Seine Erscheinung wurde durch einen Drei-Tage-Bart abgerundet.

Kurz drauf beschleunigt sich die Zeit und er rannte ins Wasser. Gebannt wartete Sophia darauf, dass er das Meer wieder verließ. Als sie ihn das erste Mal wie durch einen Zufall herauskommen sah, glaubte sie zu träumen. So gut konnte kein normaler Mensch aussehen und schon gar nicht an Land kommen.

Jedes mal, wenn Sophia im Wasser war, hoffte sie, dass niemand sie beobachtete, wenn sie versuchte, das sichere Ufer zu erreichen. Der Strand fiel relativ steil ins Wasser, sodass Sophia beim ersten Betreten rücklings ausrutschte, wild mit den Armen ruderte, um irgendwie Halt zu finden. Dem Wasser war es zu verdanken, dass sie sich nicht ernsthaft verletzte.

Das sichere Land zu erreichen, stellte sich als beinahe unmöglich heraus und sie glaubte für immer im Wasser bleiben zu müssen. Unmöglich schien es ihr. Jedes Mal rutschte sie mit ihren Füßen auf den Kieseln weiter herunter anstatt ihren Körper aus dem Nass befreien zu können. Teilweise kroch sie völlig verzweifelt und erschöpft auf allen Vieren aus dem Wasser.

Aber wenn er es tat, sah es geradezu majestätisch aus. Kerzengerade, als ob ihn ein unsichtbarer Kran am Haken gehabt hätte, stolzierte er aus dem Wasser. Tropfen hingen an seinem Körper, die in der Sonne glitzerten. Sophia war geblendet und überzeugt, dass dies von seiner Schönheit hervorgerufen sein musste.

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