Derzeit wird es kaum jemanden geben, dessen Alltag sich nicht verändert hätte. Müssig zu erzählen, was alles im eigenen Leben anders ist. Geht’s doch einfach jedem so.
Mich hat es schon immer befremdlich zurückgelassen, wenn mir Menschen von ihrem schweren Schicksal berichteten, von dem sie im Grunde hätten wissen müssen, dass ich mit ihnen das Selbe teile. Warum sollte es ihnen anders oder gar schlechter gehen als mir?
So ist die Isolation für uns alle sicher schwer zu ertragen.
Ich selbst hätte nie geglaubt, wie schwer es sein könnte. Ich bin ja ohnehin viel mit meinen Mann zusammen. Wir leben und arbeiten miteinander. Daher haben wir uns ohnehin meist jeden Tag. Das wird nur selten unterbrochen. Aber doch gab es Gelegenheiten, in denen jeder seinen eigenen Weg ging. Sich mit Freunden traf.
Das alles ist derzeit vorbei. Seit Wochen sehen ich quasi nur noch meinen Mann. Ich bin so dankbar, wenn ich auf der Straße Menschen sehe. Oder wenn ich mich mit gebührenden Abstand mit Nachbarn unterhalten kann.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es den armen Menschen in Italien, Spanien oder Frankreich ergeht. Eingesperrt in ihrer Wohnung. Glücklich, wer in diesen Zeiten auf dem Land oder in einem Haus mit Garten leben kann.
Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeit haben, da wir uns ja um den Garten der Schwiegermutter kümmern müssen.
Für sie ist es auch sehr schwer geworden. Sie ist ja nun wirklich eingesperrt. Wobei die Bewohnter noch in Begleitung – also ein Pfleger und ein Bewohner – die Anlage verlassen dürfen, um sich die Beine zu vertreten und an die frische Luft zu kommen.
Dennoch, es bleibt schlimm. Für uns alle.
Ich hoffe, ihr ertragt die Isolation und dreht in Gedanken nicht schon längst durch.
Bleibt bitte vor allem gesund!