Angesichts dem, was gerade in der Welt passiert, fällt es mir schwer meinen Alltag zu leben. Manchmal möchte ich mich einfach nur verkriechen und nichts mehr von all dem hören oder sehen.
Natürlich weiß ich, dass es keine Lösung ist. Ich kann mich den Nachrichten zwar entziehen, aber die Probleme existieren weiter.
Dann denke ich, was geht mich das alles an? Betrifft es tatsächlich mein Leben? Ändert sich etwas, was mich direkt beeinflussen wird?
Ich versuche die Ängste der Menschen zu verstehen, die sich vor Veränderungen so sehr fürchten. Ich persönlich finde Veränderungen gut. Es ist das Salz der Suppe unseres Lebens. Ohne Veränderungen würden wir noch immer in Höhlen um ein wärmendes Lagerfeuer sitzen und früh sterben.
Natürlich gibt es Veränderungen, die nicht gut waren und auch nicht gut sind. Hier gilt es zu versuchen, das Beste daraus zu machen und den positiven Aspekt herauszuarbeiten. Es hilft in keiner Weise, sich zu verschließen und zu jammern, wie furchtbar das alles doch ist.
Wenn eine Veränderung tatsächlich das eigene Leben im negativen Sinn beeinflusst, dann muss man dagegen steuern und etwas unternehmen. Hierbei ist es notwendig zu analysieren, in wie weit tatsächlich das eigene Leben verändert wird. Was bedeutet es für mich persönlich?
Muss ich den Arbeitsplatz wechseln? Muss ich umziehen? Kann ich nicht mehr in den Urlaub fahren? Muss ich mein Auto verkaufen? Wird mein Alltag gravierend verändert, sodass ich mein Leben nicht mehr in gewohnter Weise leben kann?
Ich für meinen Teil kann alle diese Fragen mit nein beantworten. Bisher wurde mein Leben in absolut KEINER Weise von dem Elend der Welt beeinflusst.
Generell kann man ja ohnehin meist erst hinterher feststellen, ob die Veränderung Auswirkungen auf das eigene Leben hatte.
Da ich das große Glück habe in Deutschland geboren worden zu sein und hier leben darf, weiß ich, das ich, mehr als die meisten Menschen auf der Welt, privilegiert bin, ohne, dass ich etwas dazu beigetragen habe.
Sicher, in meinem Leben habe ich die eine oder andere Krise durchlebt, was aber weniger mit dem Weltgeschehen zu tun hatte, als einfach mit Schicksalsschlägen, die einem im Leben widerfahren und mit denen man eben leben muss.
Ich war sogar schon arbeitslos, wofür ich jedoch niemanden sie Schuld geben kann. Ganz im Gegenteil bin ich sehr dankbar, hier zu leben, denn der Staat fing mich auf und ließ mich einen Neuanfang wagen.
Aus dieser persönlichen Krise ist etwas großartiges erwachsen. Daher kann ich an Veränderungen einfach nichts Schlechtes finden. Es ist eine Chance, die jeder von uns wahrnehmen sollte.
Am Ende zählt doch, was wir daraus machen. Wir können uns jammernd und heulend in eine Ecke legen und allen anderen die Schuld geben. Oder aber, wir sehen positiv in die Zukunft, warten gespannt ab, was Leben an tollen Herausforderungen für uns bereit hält.
Mit einer Prise Demut, wie verdammt gut es uns angesichts des echten Elends, dass es auf der Welt gibt, doch geht.